Sondermaschinen- und internationaler Anlagenbau
Für das Be- und Entladen ihrer hydraulischer Pressen lieferte die SGP schwere Handling-Geräte. Daraus wurde eine Sparte für sogenannte Schwerlast-Roboter abgleitet, die einige Jahre lang erfolgreich den Automobilsektor belieferte.
Bei meinem Einstieg in das Berufsleben lernte ich die Tücken der Simatic S5-135U kennen: Ein Handling-Gerät fuhr etwa zweimal pro Tag alle im Weg stehenden Einrichtungen über den Haufen. Als Ursache konnte ich die fehlerhaften Rendezvous zwischen zwei Prozessoren ausmachen. Semaphore zur Synchronisierung waren damals noch nicht allgemein geläufig.
Was später einmal funktionale Sicherheit sein würde, beschränkte sich auf den Not-Halt Kreis. Ein Kollege verschaltete einzelne Hilfs- und Zeitrelais mit zwangsgeführten Kontakten zu einer damals neuartigen Kombination.
Für die numerische Kontrolle der Roboter wurde unter anderem ein Minicomputer mit Magnetic bubble Speicher verwendet. Das Firmware update erhielen wir per Post auf einem 5-spurigen Lochstreifen.
In Tiruchirapalli in Indien leitete ich die Verkettung von Werkzeugmaschinen mit Magazinsystemen und Pick and place Robotern.
Seinerzeit wurde die gesamte Reifenproduktion in den teilweise denkmalgeschützten Produktionshallen in Traiskirchen mit neuen Maschinen und Anlagen ausgerüstet. Ich leitete die Gruppe für Elektrotechnik im "Technischen Büro".
Die Reifenkonfektionsmaschinen würde man heute als kolaborierende Roboter bezeichnen. Jedoch waren die damaligen Servoantriebe rein analog aufgebaut. Sie verfügten über keine der heute gebräuchlichen Sicherheitsfunktionen.
Eine soche Achse konnte bei Ausfall einer Encoder-Spur ohne weiteres durchgehen.
Zum Schutz der Maschinenführer montierten wir mehrere Sicherheitslichtvorhänge. Den Verfahrbereich der gefährlichen Achse schränkte ich mit einem Pneumatikzylinder ein. Als Ersatz für den SS1 der Servoverstärker schloss ich den Zwischenkreis kurz. Sollwert und die Fahrfreigabe schaltete ich mittels einer eigens entworfenen Platine ab.
Für mein Engagement erhielt ich eine Auszeichnung der AUVA.
Ich leitete Maschinenbau, Elektrotechnik und Arbeitsvorbereitung für Halbzeugmaschinen. Sobald ich mich mit der in den Niederlanden üblichen amerikanischen Projektion zurechtgefunden hatte, befasste ich mich intensiv mit der Konstuktion im Maschinenbau und entwickelte neue Baugruppen für hydraulische Scheren.
Ich schrieb Software für die Liniensteuerung, war als Produktspezialist auf der ganzen Welt unterweg.
Bei Vredestein in Enschede entwarf ich ineinander verschachtelte Zonen von Sicherheitslichtvorhängen zur Absicherung einer sehr großen Aufbaumaschine für Traktor-Reifen.
Eine Stahlcord-Zuführung rüsteten wir mit scharnierenden Schutzzäunen aus, um die gefährlichen Bewegungen des Pneumatik-Vorschubs abzuschirmen.
Ich baute im Laufe der Jahre die Konstruktionsabteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik aus. Zusammen mit meinen Mitarbeitern wurden Chemieanlagen und Schwermaschinen für den Schleuderguss von Polyester-Rohren gebaut und auf der ganzen Welt installiert. Ich selbst leitete die Errichtung einer schlüsselfertigen Fabrik in Thailand.
Für die Endbearbeitung großer Durchmesser erhielt ich den Innovationspreis des Landes Kärnen.
Abgesehen von mechanischen Gefährdungen werden in diesem Industriezweig hochentzündliche Chemikalien, wie Lösungsmittel und organische Peroxide verarbeitet.
Wir gestalteten alle Prozesse nach den einschlägigien technischen Regeln. Es war mein Anspruch, für jede neue Maschinen einen mängelfreies Abnahmeprotokoll des TÜV München zu erhalten.
Unter Begleitung dieser Experten bauten wir unter anderem eine Anlage mit großen explosionsdruckfesten Mischkesseln. Auch mit dem Schutz vor Staubexplosionen befasste ich mich intensiv.
Es war mir eine Lehre die ich nie vergessen werde, dass es trotz aller Bemühungen bei einer Inbetriebnahme um ein Haar zu einer physikalischen Explosion eines Sandsilos kam.
Die Payr Engineering arbeitet unter anderem für die Luftfahrt- und Halbleiterindustrie, aber auch im schweren Maschinenbau. Mit meinem kleinen Team von Entwicklern entwarf ich unter anderem thermische Solarkollektoren, ein Ventil für eine Feuerlöschanlage, einen Vakuum-Endeffektor für Wafer.
Im Bereich der elektrischen Sicherheit war ich als Konsulent für verschiedene Kunden beratend tätig. Ich erstellte eine umfangreiche Abnahmevorschrift für die elektrische und die funktionale Sicherheit einer großen Montagevorrichtung für Windkraftturbinen.
Derzeit bin ich für die Sicherheit von Maschinen zur Lebensmittelerzeugung in einem großen Konzern in der Nähe von Wien tätig. Der Schwerpunkt meiner Tätigkeit liegt in der Absicherung von schnellen Maschinenbewegungen durch inhärent sichere Gestaltung und durch Schutzeinrichtungen.
Viel Aufmerksamkeit widme ich der richtigen Ausführung von Brennersteuerungen für verschiedene Märkte wie Europa, Australien, USA und Kanada.
Mir obliegen die Aufgaben als Laserschutzbeauftragter.
Einzelne Maschinen fallen auch unter den Explosionsschutz und die Druckgeräterichtline.
Ich halte regelmäßig Schulungen für meine Kollegen. Ich koordiniere die sicherheitstechnischen Richtlinien für eine der Konzerndivisionen. Dazu leite ich eine internationale Arbeitsgruppe in der wir einheitliche Standards festlegen und Sicherheitskonzepte erstellen.
Ein aktuelles Thema ist beispielsweise das sichere Stillsetzen von Lebensmittelmaschinen mit den Methoden der funktionalen Sicherheit zum Zweck der Reinigung.