EN 60204-1
Die elektrische Ausrüstung von Maschinen soll
Die europäische Norm DIN EN 60204-1 ist identisch mit der IEC 60204-1. Sie gilt für Maschinen mit einer Spannung von maximal 1000 V AC und enthält u.a. diese Anforderungen:
Zusätzliche Anforderungen gelten für z.B.
Für die elektrische Ausrüstung von Haushaltsgeráten ist die europäische Norm EN 60335-1 mit ihren etwa 100 Teil 2 Spezialnormen maßgeblich.
Eine Trennvorrichtung für alle aktiven Leiter der Einspeisung muss vorhanden sein. Oft wird dafür ein Leistungsschalter verwendet. Der Hauptschalter muss in der AUS-Stellung abschließbar sein, denn er soll auch den unerwarteten Anlauf der Maschine verhindern können.
Dieser Hauptschalter ist bei geöffneter Schaltschranktür an seinem Gehäuse mit einem Vorhangschloss in AUS-Stellung abgeschlossen, um unbefugtes Einschalten während der Wartungsarbeiten zu verhindern:
Diser Hauptschalter ist korrekt gekennzeichnet:
Die Maschine und ihre elektrische Ausrüstung müssen gegen
und einiges mehr geschützt sein.
Wie auch sonst üblich muss
vorgesehen sein. Für Steckdosen bis 20 A sind Fehlerstromschutzschalter vorgeschrieben. Vor Restspannung von Kondensatoren muss gewarnt werden.
Gehäuse müssen mit dem dreieckigen Blitzsymbol W012 gemäß EN ISO 7010 gekennzeichnet sein und dürfen sich nur mit einem Schlüssel oder Werkzeug öffnen lassen, oder nach Abschalten der Versorgungsspannung.
Eine besondere Bedeutung kommt dem Schutzleitersystem zu. Alle leitfähigen Teile müssen mit dem PE-Leiter verbunden werden, vor allem
Der Schutzleiter-Anschlusspunkt der Maschine muss gekennzeichnet sein.
Alle Industriemaschinen bis auf wenige Ausnahmen müssen bei drohender Gefahr mit Not-Halt stillgesetzt werden können. Not-Halt Bedienteile müssen rot sein.
Steuerbefehle werden durch Tipptasten mit selbständiger Rückstellung, Zweihandbedienung oder Zustimmtasten erteilt. Besondere Anforderungen gelten für drahtlose Funkbedienung.
Dieser Not-Halt ist richtig und ohne überflüssige Beschriftung ausgeführt:
Die Steuerstromkreise müssen so gestaltet sein, dass sie vorwiegend auf die sichere Seite ausfallen.
Betrieb mit offenen Schutztüren ist nur unter vier strengen Voraussetzungen gestattet. Für die Anwahl ist ein abschließbarer Betriebsartenwahlschalter einzubauen. Die Bewegung darf im Allgemeinen nur mit sicherer langsamer Geschwindigkeit und nur bei gedrückter Tipptaste erfolgen.
Ein Kragen wieder dieser verhindert das rasche Auslösen mit der flachen Hand oder mit der Faust. Die auffälligen weißen Pfeile können als Betätigungsrichtung für den Notfall missverstanden werden:
Die Gehäuse bieten Basisschutz vor elektrischem Schlag und verhindern die Verschmutzung der Geräte. Pneumatikkomponenten wie z.B. Magnetventile sollen getrennt eingebaut werden.
Alle Schaltgeräte müssen identifiziert werden können und für die Instandhaltung gut zugänglich sein.
Breite Erdungsbänder zu den Schaltschranktüren gewährleisten elektromagnetische Verträglichkeit:
Kästen mit Pneumatikventilen müssen ausreichend entlüftet sein. Sonst besteht das Risiko einer physikalischen Explosion nach Druckanstieg aufgrund (auch schleichender) Leckage.
Zur Trennung von Energiequellen ist auch für die Druckluft ein leicht erreichbarer absperrbarer Hahn vorgeschrieben:
Die Leiter müssen für die Betriebsbedingungen (Spannung, Strom, Isolierung) und die äußeren Einflüsse (Temperatur, Flüssigkeiten, mechanische Beanspruchung) richtig ausgelegt sein.
Die Norm EN 60204-1 legt je nach Verlegungsart, Umgebungstemperatur und Strombelastung von Kabeln deren erforderlichen Mindestquerschnitt fest.
Leitungen müssen durchgehend ohne Spleiße oder Verbinder von einer Klemme zur anderen laufen. Unterschiedliche Stromkreise dürfen direkt nebeneinander verlegt sein, wenn ihre Isolation der höchsten Spannung standhält.
Für eine schnellere Fehlersuche müssen alle Leiter im Schaltschrank am Anschluss identifiziert werden können.
Folgende Farben sind für Leiter zu verwenden:
Stromkreis | Farbe |
Schutzleiter | gelb/grün |
Neutralleiter | blau |
Ausgenommene Stromkreise | orange |
Hauptstromkreise | schwarz |
AC Steuerstromkreise | rot |
DC Steuerstromkreise | blau |
Die elektrischen Motoren einer Maschine müssen gegen
geschützt sein.
Für Industriemaschinen sind dem Hersteller nur vier Prüfungen vorgeschrieben:
Sehr gerne unterstütze ich Sie in allen Fragen zur elektrischen Sicherheit der Ausrüstung, nehme die Schaltschränke in Ihrem Namen ab und führe die obigen und weitere Messungen durch. Wenden Sie sich an Dipl.-Ing. Wolfgang Grassberger, Ziviltechniker für Elektrotechnik.
Die Maschinenrichtlinie und die Norm EN 60204-1 über die elektrische Ausrüstung von Maschinen fordert eine Trennvorrichtung. Auch ein Stecker ist erlaubt, wenn er unter Last gezogen werden darf und den größtmöglichen Strom trennen kann. Zumeist wird aber ein Leistungsschalter vorgesehen. Der Hauptschalter muss in seiner AUS-Stellung abschließbar sein, wofür ein Vorhangschloss verwendet wird. Gewisse sogenannte ausgenommene Stromkreise dürfen weiter versorgt bleiben, beispielsweise für die Beleuchtung im Schaltschrank. Sie müssen aber orange versdrahtet oder mit einem Warnsschild gekennszeichnet sein.
Grundsätzlich muss laut Maschinenrichtlinie 2006/42/EG – MRL jede Machine mit einem Not-Halt versehen sein, um eine unmittelbar drohende oder eintretende Gefahr zu vermeiden. Davon sind lediglich handgehaltene Maschinen und solche mit einer sehr großen Schwungmasse ausgenommen, oder wenn der Not-Halt erforderliche Maßnahmen verhindern würde. Ein Beispiel dafür ist eine Schleudergußmaschine, die durch Not-Halt nicht schneller als gewöhnlich stillgesetzt werden kann, und aus der dann womöglich flüssiger Stahl ausrinnen würde.
Für lange Zeit wurde der Begriff Not-Aus falsch verwendet, wenn es um das schnellstmögliche Stillsetzen gefährlicher Bewegungen ging. Die derzeit gültige Norm DIN EN bzw. IEC 60204-1 über die elektrische Ausrüstung von Maschinen unterscheidet klar zwischen den beiden Begriffen. Not-Halt ist dazu bestimmt, im Notfall einen Prozess oder eine Bewegung anzuhalten. Not-Aus hingegen schaltet die elektrische Energie ab, wenn das Risiko eines elektrischen Schlages besteht. Ein Beispiel dafür sind offene nur durch Abstand geschützte Schleifleitungen.
Die Norm DIN EN bzw. IEC 60204-1 über die elektrische Ausrüstung von Maschinen fordert ganz klar eine eindeutige Identifizierung jedes Drahtes gemäß dem Stromlaufplan. Alphanumerische Beschriftung ist die einzige praktikable Methode für die Verdrahtung im Schaltschrank. Diese eindeutige Nummerierung stellt für den Maschinenhersteller einen erheblichen Mehraufwand dar, der sich für den Betrieber über die gesamte Lebensdauer durch schnellere Störungsbehebung aber bezahlt macht.